Was ist Thermografie?
Der Pferdekörper strahlt Temperaturen ab, die je nach Grad der Durchblutung, der
Felldichte und Lage, der Stoffwechselaktivität etc. variieren. Die Daten
in
Thermografiekamera misst diese Abstrahlungstemperaturen und wandelt die
Bilder um. Diese Bilder werden dann am Computer aufwendig bearbeitet
und analysiert.
Jedes
Pferd hat seine ganz eigenen Temperaturmuster die sich auch immer wieder
den Umständen entsprechend verändern. Es gibt also keine festen Richtwerte.
Die verschiedenen Körperabschnitte werden in standardisierten
Aufnahmen, abhängig
von ihrer Durchblutung thermografiert und anschließend entsprechend bearbeitet
und analysiert. Es ist nicht möglich das Pferd anhand einer„Ganzkörperaufnahme“
aussagekräftig zu beurteilen. Eine Standarduntersuchung umfasst in der
Regel 40-50
Aufnahmen und sollte stets die Grundlage einer thermografischen Untersuchung
sein.
Heiß
oder kalt
Beim Pferd wird mit Hilfe der Kamera die vom Tierkörper abgehende
Infrarotstrahlung abgebildet. So wird das Wärmemuster des Körpers wiedergegeben,
das durch die Stoffwechselvorgänge geprägt wird. Deutlich sichtbare Wärme ist
ein
Zeichen für Entzündungen und Verletzungen, hier ist die Durchblutung verstärkt.
Ein
Kältemuster kann sich zeigen, wenn die Durchblutung gestört ist
Frühzeitige Diagnose
Das Besondere an dieser Art der Abbildung der Pferdegesundheit
ist, dass sich die
Veränderungen im Pferd bereits dann abbilden lassen, wenn sich noch keine
Symptomatik zeigt. Bereits gut zwei Wochen vor einer Lahmheit sind die
Stoffwechselveränderungen im Wärmebild zu sehen. Unklare Beschwerden wie
Trittstörungen, Schonhaltungen, Antriebschwäche und plötzlich auftretende
Sensibilitäten gehören deshalb auch mit zu den häufigsten Gründen, aus denen
Thermographie-Anwender gerufen werden
Neben den Fällen mit unklaren Beschwerden wird die Thermografie vor allem im
Bereich der Turnierbetreuung in Anspruch genommen. Reiter im gehobenen und im
Spitzensport nutzen die Abbildung der Temperaturmuster für die Ausbildung und
Analyse der
Turnierergebnisse. Da sich über den Stoffwechsel frühzeitig eine Tendenz
zu Verspannungen und Kompensationen zeigt, kann das Training noch vor der
Ausprägung einer Symptomatik angepasst und umgestellt werden. Manchmal reicht es
ein paar Tage Ruhe zu geben oder den Trainingsplan zu wechseln. Bereits kurze
Zeit
später zeigt die Kontrollaufnahme dann eine Veränderung des Wärmebildes hin zum
Normalzustand.
Warum
Thermografie?
Die Infrarot-Thermografie geht von einer ganz anderen Richtung an die
Aufgabenstellung heran. Es werden Wärmeabstrahlungen gesucht und dokumentiert,
die vom „Normalen“ abweichen. Die auffälligen Wärmeflächen (Hot- Spots) finden
wir in jedem Entzündungsprozess, weil der Stoffwechsel gesteigert ist. Bereiche,
wo
der Stoffwechsel geringer ist, werden als Kältemuster festgehalten. Die
einzelnen
thermografischen Auffälligkeiten deuten auf die eigentliche Problemzone. Sie
kann an
einer ganz anderen Stelle vorliegen als der erste Eindruck vermuten lässt
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